Catholic Media Council

Veröffentlicht am 06.01.2015 um 23:56 Uhr – Lesedauer: 
Moderator bei Radio Pacis
Bild: © missio
Kirche und Medien

Kevelaer ‐ Als mit dem Zweiten Vatikanum (1) innerhalb der katholischen Kirche das Interesse am Einsatz der Medien und entsprechend die Zahl der Kommunikationsinitiativen in den südlichen Kontinenten wuchs, ergriffen die internationalen katholischen Medienorganisationen (2), Verantwortliche der deutschen Kirche und einige Hilfswerke 1969 die Initiative, mit dem Catholic Media Council (CAMECO) eine Instanz zu schaffen, die die kirchliche Medienplanung unterstützen und Werke bei der Förderung von Medienprojekten beraten kann.

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So arbeitete CAMECO von Anfang an für zwei verschiedene "Zielgruppen": die Verantwortlichen (überwiegend) kirchlicher Kommunikationsarbeit in Afrika, Asien, Lateinamerika, der pazifischen Region sowie (seit 1993) Mittel- und Osteuropas und der früheren GUS-Staaten auf der einen Seite, Finanziers (Werke, diözesane Abteilungen Weltkirche oder Missionsprokuren) aus Westeuropa und den USA auf der anderen.

In den mittlerweile mehr als 40 Jahren seiner Arbeit hat CAMECO rund 19.000 Kommunikationsprojekte beraten, begleitet und evaluiert. Im Auftrag der kirchlichen Hilfswerke (wie z. B. Misereor, Missio usw.) werden Projektanträge begutachtet, um so eine Entscheidungshilfe über eine mögliche Finanzierung zu leisten. Dabei geht es vor allem um Aspekte wie das Profil des Projekts im jeweiligen Umfeld, die konzeptionelle Stimmigkeit (lässt sich z. B. die genannte Zielgruppe über die gewählten Kommunikationskanäle erreichen), die organisatorische und wirtschaftliche Tragfähigkeit der Initiative und die fachliche Kompetenz der Verantwortlichen und Mitarbeitenden. Partner wenden sich auch direkt an CAMECO, bevor sie bei einem Hilfswerk einen Zuschuss beantragen. Was manchmal nur als Bitte um Durchsicht eines Antragsentwurfs gedacht war, kann sich zu einem umfassenderen Projektplanungsprozess im Dialog mit CAMECO entwickeln. Dabei werden Partner auch zur Zusammenarbeit untereinander ermutigt, so wie auch CAMECO eng mit kirchlichen und professionellen Netzwerken kooperiert.

In den vergangenen Jahrzehnten haben sich die technologischen und rechtlichen Rahmenbedingungen für die (kirchliche) Medienarbeit grundlegend verändert. In Afrika hat die Kirche nach dem Ende des staatlichen Rundfunkmonopols in vielen Ländern die Chance ergriffen, mit Hilfe eigener Radiostationen in ihrer Verkündigung der oralen Kultur der Bevölkerung Rechnung zu tragen. Fernsehen hat weltweit an Attraktivität und Verbreitung gewonnen, so dass auch die Kirche dieses Medium verstärkt nutzen möchte. Internet und Mobilfunk verbreiten sich in manchen Regionen geradezu explosionsartig. So wachsen die Herausforderungen, auch wenn in den Ortskirchen das Verständnis für die Medien in der Gesellschaft, aber auch für die Interessen und das Kommunikationsverhalten der Bevölkerung, oft noch bruchstückhaft ist.

CAMECO bemüht sich in den letzten Jahren verstärkt, die Partner vor Ort mit Instrumenten wie strategischer Planung, Publikumsforschung, Monitoring und Evaluierung oder mittel-und langfristiger Finanzplanung vertraut zu machen, um so die Kommunikationsarbeit effizienter zu gestalten.

(1) s. Dekret über die Sozialen Kommunikationsmittel „Inter Mirifica“ (14.12.1963).

(2) UCIP, OCIC und Unda, die beiden Letzteren seit 2001 vereint.

Von Daniela Frank, Geschäftsführerin des Catholic Media Council (CAMECO), Aachen