Journalistenverbände

Veröffentlicht am 06.01.2015 um 23:48 Uhr – Von Hildegard Mathies – Lesedauer: 
Podiumsgespräch "Resignation, Zukunftsglaube, Strategie?" am 11. Oktober 2010 im LVR-Landes-Museum Bonn im Rahmen der Veranstaltung "Der blockierte Medienriese" der Gesellschaft katholischer Publizisten (GKP).
Bild: © KNA
Kirche und Medien

Kevelaer ‐ Schon seit über 60 Jahren gibt es in der katholischen Medienwelt ein gut funktionierendes soziales Netzwerk: die Gesellschaft Katholischer Publizisten Deutschlands e. V., kurz: GKP. In diesem freien, partei- und kirchenpolitisch unabhängigen Verband sind rund 560 Publizistinnen und Publizisten zusammengeschlossen: Journalisten aller Mediengattungen, die in kirchlichen und weltlichen Medien oder frei tätig sind, Mitarbeiter der Presse- und Öffentlichkeitsarbeit, Verleger und Kommunikationswissenschaftler.

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Die GKP ist jedoch mehr als eine Plattform für den Austausch und die Solidarität unter ihren Mitgliedern. Als Personalverband im katholischen Medienwesen begleitet sie die Entwicklungen in der medialen Gesellschaft und besonders in der katholischen Medienwelt kritisch, aber konstruktiv – und hat den Anspruch, sie mitzugestalten. Dies galt von Anfang an: So kam der Anstoß für die Gründung einer unabhängigen katholischen Nachrichtenagentur 1950 aus der GKP. Stellung bezieht die GKP heute sowohl in medienpolitischen wie auch in medienethischen Fragen.

Auf ihren großen Jahrestagungen, den einmal jährlich stattfindenden Symposien sowie bei Journalistenreisen geht es ihr auch um die Weiterbildung ihrer Mitglieder. Unterstützt hat die GKP von Anfang an zudem die Aus- und Fortbildung junger Journalisten. Neben exklusiven Hintergrundgesprächen auf den Tagungen oder in den acht Regionen (Regionalgruppen) veranstaltet die GKP gemeinsam mit dem Bundespresseamt und dem Katholischen Medienverband jährlich eine hochkarätige Begegnung mit Bundespolitikern in Berlin. Die GKP engagiert sich zudem als Mitglied im Zentralkomitee der deutschen Katholiken. Darüber hinaus pflegt sie den internationalen Austausch. Der ökumenische Austausch ist durch das Fehlen eines evangelischen Pendants nur eingeschränkt möglich. Das Engagement für Qualitätsjournalismus gehört zu den Grundanliegen der GKP. Sie ist unter anderem Mitglied der Initiative Qualität im Journalismus. Gemeinsam mit der Deutschen Bischofskonferenz und dem Katholischen Medienverband vergibt die GKP jährlich den Katholischen Medienpreis.

Bei all ihrem Tun weiß sich die GKP dem Einsatz für Frieden, Freiheit und Menschenwürde verpflichtet. Demokratie und Meinungsfreiheit werden als hohe Güter verteidigt. Dies und ihre weiteren Aufgaben haben ihr schon die Gründerväter bei der Gründung auf dem ersten Nachkriegskatholikentag 1948 in Mainz ins Stammbuch geschrieben. Dazu gehörten neben anderen der Jesuit Pater Jansen Cron, Emil Dofivat, Karl Bringmann und Otto B. Roegele.

Heute stellt sich die GKP der Herausforderung, auch weiterhin ein wachsender katholischer Verband zu sein und sich ständig weiterzuentwickeln. Zu den zentralen Aufgaben in Gegenwart und Zukunft gehört ihr Engagement für professionelle kirchliche Kommunikation und für eine vielfältige katholische Medienarbeit.

Literatur

Gesellschaft Katholischer Publizisten Deutschlands (Hg.): Standorte. Katholische Journalisten beziehen Stellung. 50 Jahre Gesellschaft Katholischer Publizisten (GKP). Köln 1998. Gesellschaft Katholischer Publizisten (Hg.): Bekanntmachung. 40 Jahre Gesellschaft Katholischer Publizisten Deutschlands. Berlin 1988. Eberts, Gerhard / Frevel, Christian: Solidarität, Fortbildung, Austausch untereinander und internationale Kontakte. Zwei deutsche Publizistenverbände bestehen 50 Jahre. In: Communicatio Socialis, 31. Jahrgang, Heft 3/1998, S. 296–312. Stroth, Nicole: Missionieren oder informieren? Das Selbstverständnis katholischer Journalisten in Deutschland. In: Communicatio Socialis, 40. Jahrgang, Heft 4/2007, S. 335–349 .
Von Hildegard Mathies