Bätzing und Bedford-Strohm sprechen zu den Christen in Deutschland

Ermutigung und Hoffnung – Ökumenisches Wort der Kirchen zu Weihnachten

Veröffentlicht am 17.12.2020 um 11:44 Uhr – Lesedauer: 

Bonn ‐ "Wenn die Engel den Hirten zurufen: Fürchtet euch nicht! – dann heißt das: Tut alles, was ihr könnt, um euch und andere zu schützen": Das diesjährige Ökumenische Wort der Kirchen zum Weihnachtsfest steht ganz im Zeichen der Pandemie.

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Mit ihrem Ökumenischen Wort zum Weihnachtsfest wollen der Vorsitzende der Deutschen Bischofskonferenz (DBK), Bischof Georg Bätzing, und der Ratsvorsitzende der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD), Landesbischof Heinrich Bedford-Strohm, ein Zeichen der Ermutigung und der Hoffnung setzen. "Fürchtet euch nicht" - mit dieser Botschaft kündigten die Engel die Geburt Christi an: "Diese Botschaft gilt bis heute, und wir rufen sie den Menschen in unserem Land zu", erklärten die Kirchenspitzen in ihrer am Donnerstag veröffentlichten Botschaft in der Corona-Pandemie.

Die Situation sei ernst und mache Angst, weil noch immer zu viele Menschen krank würden und die Zahl der Toten zunehme, betonten Bätzing und Bedford-Strohm. "Unsere Sorgen sind groß, um uns und um andere. Viele Existenzen stehen auf dem Spiel - in unserem Land und weltweit."

Christen spürten jedoch das Licht von Weihnachten. "Der große gemeinsame Wille zur Eindämmung des Virus ist in diesem Jahr Teil des Weihnachtsfestes und seiner Botschaft. Denn die Liebe und die Hoffnung, die mit dieser Botschaft verbunden ist, wird darin konkret, dass wir Rücksicht aufeinander nehmen und Leben schützen", betonten die Bischöfe. Sie riefen zu Zuversicht auf: "Wenn die Engel den Hirten zurufen: Fürchtet euch nicht! - dann heißt das: Tut alles, was ihr könnt, um euch und andere zu schützen. Den Rest dürft Ihr aber in Gottes Hand legen. Er wird euch halten und tragen, egal, was kommt."

"Wo es am dunkelsten ist, schenkt uns ein Kind in der Krippe Hoffnung"

Bätzing und Bedford-Strohm erinnerten daran, dass es zahlreiche Möglichkeiten gebe, trotz der Beschränkungen mit Menschen in Kontakt zu sein: Briefe schreiben, Anrufe, Videogespräche. "Das mag noch für viele ungewohnt sein, aber es lohnt sich, es zu probieren. In den Pflegeheimen funktioniert das sehr gut."

Die Bischöfe riefen dazu auf, in den oft schwierigen und bedrückenden Tagen während der Pandemie die Botschaft von Weihnachten zu hören: "Da, wo es am dunkelsten ist, schenkt uns ein Kind in der Krippe Hoffnung. Von ihm geht ein Licht aus in die ganze Welt." Sie verwiesen auf das Johannes-Evangelium, in dem es heißt "Ich bin das Licht der Welt" und erklärten: "Möge das uns allen dieses Jahr Kraft geben und den Trost, den wir brauchen. Möge dieses Licht überall dorthin scheinen, wo Menschen einsam sind und bangen, wo Menschen trauern und nach Halt suchen."

Ebenfalls am Donnerstag hatten die deutschen Bischöfe in der aktuellen Debatte um Weihnachtsgottesdienste in Corona-Zeiten Stellung bezogen und auf die Eigenverantwortung jedes einzelnen Gläubigen verwiesen. "Die Coronalage verlangt von jedem – bei aller Freude über das Weihnachtsfest – ein Verhalten, das auf einen Schutz der Gesundheit aller ausgerichtet ist", sagte Bätzing. "Die Eigenverantwortung und eine umfassende Einhaltung sämtlicher Hygiene- und Schutzmaßnahmen sind unumgänglich." Auf den sogenannten "harten Lockdown" stelle man sich als Kirche ein, was besonders für den Besuch von Gottesdiensten gelte. (tmg/KNA)