Newsticker: Corona und die Kirche, 23. April

Ab 1. Mai öffentliche Gottesdienste in Nordrhein-Westfalen möglich

Veröffentlicht am 23.04.2020 um 11:42 Uhr – Lesedauer: 
+++Newsticker+++

Bonn ‐ Die ganze Welt ist von der Corona-Pandemie betroffen. Auch das kirchliche Leben ist eingeschränkt: Gottesdienste und andere Veranstaltungen fallen aus, Christen helfen, Christen erkranken. Im katholisch.de-Newsticker gibt es täglich ein aktuelles Bild der Lage in Deutschland und der Weltkirche.

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18:30 Uhr: 102-jährige Ordensfrau von Covid-19 geheilt

Maria Trinidad Prado, spanische Ordensfrau, hat mit fast 102 Jahren eine Covid-19-Erkrankung überwunden. Wie der Radiosender Cope (Donnerstag) meldete, wurde Sor Maria Trinidad nach dreiwöchiger Behandlung am Mittwoch aus der Universitätsklinik im nordwestspanischen Lugo entlassen.

Ärzte und Pflegekräfte applaudierten, als ihre Patientin das Krankenhaus verließ. Die Ordensfrau selbst meinte, sie verdiene nicht so viel Aufmerksamkeit, und gestand sich noch etwas Schonung zu. "Ich glaube, heute gehe ich nicht in die Kirche", sagte sie laut Medienberichten ihrem Pfarrer.

In Empfang genommen wurde Sor Maria Trinidad, die in einer Woche ihren 102. Geburtstag begeht, von ihren Mitschwestern Maria Luisa (70) und Micaela (93) der Gemeinschaft Sagrada Familia de Burdeos. Sie hatten sich die vergangenen zwei Wochen in häuslicher Quarantäne aufgehalten.

Pfarrer Jose Antonio Ferreiro sagte dem Sender Cope, die Hochbetagte habe bis zu ihrer Erkrankung an dem Coronavirus ein "völlig aktives Leben geführt" und in der Pfarrei A Milagrosa vielfältige Tätigkeiten ausgeübt, unter anderem den Dienst in der Sakristei. Sie scheine gebrechlich, dabei sei sie "eine sehr starke Frau", sagte Ferreiro. (KNA)

18:20 Uhr: Öffentliche Gottesdienste in NRW wieder ab Mai

In Nordrhein-Westfalen können ab Mai wieder öffentlich Gottesdienste gefeiert werden. Das teilte die Landesregierung am Donnerstagabend in Düsseldorf mit. Grundlage seien umfassende und präzise Konzepte der Kirchen und Religionsgemeinschaften, wie während der Corona-Pandemie Gottesdienste unter Beachtung des Infektionsschutzes gestaltet werden können. Details über die Schutzkonzepte teilte die Staatskanzlei aber nicht mit.

Die Kirchen und Religionsgemeinschaften haben laut Landesregierung erklärt, die Schutzvorkehrungen etwa zur Einhaltung des Abstands bis zum 1. Mai vornehmen zu können. "Wir sind dankbar für das hohe Maß an Verständnis und Verantwortung von Kirchen und Religionsgemeinschaften in Nordrhein-Westfalen in der Corona-Krise", erklärte Ministerpräsident Armin Laschet (CDU). Die Juden hätten auf die gemeinsame Feier des Pessachfestes und die Christen auf die Ostergottesdienste verzichtet. Und die Muslime feierten den Auftakt des Ramadan ohne gemeinsames Freitagsgebet und abendliche Begegnungen zum Fastenbrechen.

Der stellvertretende Ministerpräsident Joachim Stamp (FDP) betonte, mit den vorgelegten Konzepten für die weitere Eindämmung des Virus kämen die Religionsgemeinschaften "ihrer Verantwortung für die Gesundheit der Gemeindemitglieder und Gottesdienstbesucher mit großer Sorgfalt nach".

Die Landesregierung weist darauf hin, dass Nordrhein-Westfalen als einziges Land den gemeinsamen Gottesdienstbesuch zu keinem Zeitpunkt während der Corona-Krise verboten habe. Vielmehr habe sie es als ausreichend erachtet, von den Kirchen und Religionsgemeinschaften in Selbstverpflichtungserklärungen den Verzicht auf Versammlungen zur Religionsausübung entgegenzunehmen. (KNA)

18:10 Uhr: Kretschmann hofft auf Lockerungen bei Gottesdienstverboten

Der baden-württembergische Ministerpräsident Winfried Kretschmann (Grüne) hofft, dass im Mai Gottesdienste und Versammlungen in Moscheen und Synagogen unter Hygiene-Auflagen und mit Einschränkungen wieder möglich werden. Die entsprechenden Gespräche liefen, sagte Kretschmann am Donnerstag im Podcast "Himmelklar". Die Politik sei sich bewusst, dass die aktuellen Verbote einen tiefen Einschnitt in die Religionsfreiheit bedeuteten. Er dankte den Kirchen und Religionen für ihre Kooperation.

Gottesdienste seien aus epidemiologischer Sicht "problematisch", sagte Kretschmann. So versammelten sich dabei häufig gerade ältere Menschen, die als Risikogruppe gelten, für einen längeren Zeitraum. Auch das gemeinsame Singen könne das Risiko einer Tröpfcheninfektion bedeuten.

Der Ministerpräsident sagte, er habe besonders an Ostern die Gottesdienstverbote als sehr schmerzlich erlebt. Ohne Osternacht sei es eigentlich kein richtiges Osterfest gewesen. Er empfinde es aber als sehr ermutigend, dass in der aktuellen Krisensituation auch neue Formen der Solidarität und Nächstenliebe spürbar würden. Vielen Menschen werde gerade jetzt neu bewusst, wie wichtig gesellschaftlicher Zusammenhalt sei. (KNA)

17:55 Uhr: Blutwallfahrt von Walldürn wegen Corona abgesagt

Die diesjährigen Hauptwallfahrtswochen zum Blutschrein von Walldürn sind abgesagt. "Wir alle bedauern dies sehr, aber aufgrund der Situation um die Corona-Pandemie sind wir uns der Verantwortung und Veranstalterrolle bewusst und müssen diesen Schritt gehen", sagte Wallfahrtsleiter Pater Josef Bregula am Donnerstag in Walldürn. Eine Umsetzung der nötigen Hygiene- und Abstandsregeln sei nicht möglich.

Zwischen 7. Juni und 5. Juli wären mehrere Tausend Gläubige in dem Odenwald-Wallfahrtsort erwartet worden. Abgesagt sind auch die Motorradwallfahrt am 30. Mai sowie die Radwallfahrt am 12. September.

In Walldürn gibt es seit dem Mittelalter Bittwallfahrten. Die Verehrung des "Heiligen Bluts" von Walldürn geht auf ein Wunder im Jahr 1330 zurück. Der Überlieferung zufolge stieß damals ein Priester versehentlich den Messkelch um. Auf dem weißen Altartuch entstand das Abbild des gekreuzigten Jesus, das bis heute in dem speziellen Schrein aufbewahrt wird. Weil vor Ort keine Gottesdienste möglich sind, ist der Schrein bis auf weiteres für im Internet übertragene Gottesdienste und Gebetszeiten geöffnet. (KNA)

16:55 Uhr: Erzbischof Schick dankt Kita-Mitarbeitenden für ihren Einsatz

Der Bamberger Erzbischof Ludwig Schick hat den Erzieherinnen in den Kitas seines Erzbistums gedankt. In einem am Donnerstag veröffentlichten Brief lobte er sie für ihren "außerordentlichen Einsatz" in der Corona-Krise. Mit ihrer Arbeit in der Notgruppen leisteten sie einen äußerst wichtigen Beitrag. Aber auch indem sie mit vielen Kindern und ihren Familien virtuellen Kontakt hielten, würden sie in der derzeitigen Situation den Kindern, ihren Eltern und Angehörigen helfen, die schwierige Zeit gut zu bewältigen.

Die Betreuung der Kinder in den Notgruppen stelle eine besondere Herausforderung dar, erinnerte der Erzbischof. "Dabei denken Sie bestimmt auch immer an die anderen Kinder, die nicht kommen dürfen, obwohl sie möchten und es ihnen auch gut tun würde." - 333 Kindertagesstätten sind im Erzbistum Bamberg in kirchlicher Trägerschaft, dort arbeiten derzeit rund 5.900 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. (KNA)

16:50 Uhr: 150 Personen dürfen an Messe im Stephansdom teilnehmen

Eine zentrale Maßnahme, die eingehalten werden muss, damit in Österreich ab 15. Mai wieder öffentliche Gottesdienste möglich sind, ist die sogenannte 20-Quadratmeter-Regel: Pro Teilnehmer müssen 20 Quadratmeter der Gesamtfläche des Gottesdienstraums zur Verfügung stehen. Kultusministerin Susanne Raab und der Wiener Kardinal Christoph Schönborn kündigten diese und weitere Maßnahmen bei einer gemeinsamen Pressekonferenz am Donnerstag an.

Die rund 3.000 Quadratmeter Fläche des Stephansdoms erlauben also künftig 150 Personen die Teilnahme an Gottesdiensten. Normalerweise fasst das Gotteshaus bis zu 5.000 Personen. Im Linzer Mariendom mit seinen 4.300 Quadratmetern können rechnerisch 215 Personen teilnehmen.

Ein großen Dankfest am Ende der Krise kündigte Kardinal Schönborn am Donnerstag an: "Der Tag wird kommen. Wenn wir endlich über den Berg sind, werden wir ein großes Dankfest im Stephansdom feiern, mit der neuen Riesenorgel und der Pummerin [der größten Glocke des Doms]." (KNA)

16:45 Uhr: Bistum Aachen gibt online Tipps für Gespräche in Corona-Krise

Unter dem Motto "Jetzt Mut machen!" gibt das Bistum Aachen Tipps für konstruktive Gespräche in der Corona-Krise. Kurze Video-Beiträge und Anleitungen zeigten, wie ein persönliches Gespräch eingeleitet und geführt werden könne, teilte die Diözese am Donnerstag in Aachen mit. Mit Hilfe dieses "Erste-Hilfe-Koffers" für Kommunikation sollten Sorgen und Nöte des Konversationspartners herausgefunden und nach Möglichkeit gelindert werden.

"Es geht nicht darum, billigen Trost zu spenden, nach dem Motto: Es wird schon alles wieder gut", erklärte Pastoralreferent Christian Schröder, der dem Team aus acht Theologen und Pädagogen angehört, das das Projekt betreut. Wichtig sei es zu zeigen, dass man für den anderen da ist. "Als Zuhörer muss man sich auch bewusst machen, dass man selbst nicht die Lösung des Problems ist", so Schröder. Für den Fall, dass eine Person noch weitergehende Hilfe braucht, führt die Initiative auf der Internetseite auch Kontaktdaten von Beratungsstellen auf.

16 Uhr: Auch Sachsens Landeskirche mit Schutzkonzept für Gottesdienste

Wie katholische Bistümer und andere evangelische Landeskirchen hat auch die Evangelisch-Lutherische Landeskirche Sachsens ein Schutzkonzept für Gottesdienste beschlossen. Anlass ist die vorerst bis 3. Mai gültige Genehmigung der Landesregierung, Gottesdienste mit bis zu 15 Teilnehmenden abzuhalten, wie das Landeskirchenamt am Donnerstag in Dresden erklärte.

Das Schutzkonzept geht von Gottesdiensten von rund halbstündiger Dauer aus, die nacheinander oder in geeigneten Räumen parallel stattfinden könnten. Das Landeskirchenamt empfiehlt eine vorherige Sitzplatzreservierung. Die Plätze seien so zu kennzeichnen, dass sie einen Mindestabstand der Besucher von 1,5 Metern nach allen Seiten gewährleisten. Weiter ordnet das Landeskirchenamt an, getrennte Zu- und Ausgänge der Gottesdiensträume auszuweisen, diese zu lüften, Kontaktflächen zu desinfizieren und sowie Liedblättern anstelle von Gesangbüchern auszuteilen. Von den Gottesdienstbesuchern werde beim Betreten der Räume das Abstandhalten sowie das Tragen von Mund-Nase-Schutz erwartet. Menschen mit coronatypischen Krankheitssymptomen dürfte nicht teilnehmen.

Für viele Kirchgemeinden in Sachsen könne die Öffnung trotz aller notwendiger Sicherheitsmaßnahmen ein erster Schritt zur Normalität sein, betonte das Landeskirchenamt. Für andere Kirchgemeinden, etwa mit Citykirchen oder einem hohem Besucheraufkommen, stellten diese Einschränkungen dagegen keine Option dar. Ein Teil der sächsischen Kirchgemeinden werde daher die bisher praktizierten offenen Kirchen ohne Gottesdienste auch in den kommenden Wochen fortführen. Auch das katholische Bistum Dresden-Meißen hat bereits ein Schutzkonzept in Kraft gesetzt, das in zentralen Punkten dem der evangelischen Landeskirche entspricht. (KNA)

15:45 Uhr: Erzbistum Paderborn verschiebt Weihen von Priestern und Diakonen

Das Erzbistum Paderborn verschiebt die für Mai geplanten Weihen von Priestern und Diakonen. Erzbischof Hans-Josef Becker werde am 3. Oktober statt am 30. Mai im Paderborner Dom zwei Kandidaten zu Priestern weihen, wie die Erzdiözese am Donnerstag in Paderborn mitteilte. Weihbischof Dominicus Meier spendet am 12. September in der Paderborner Universitäts- und Marktkirche fünf Kandidaten die Diakonenweihe; zunächst war dafür der 2. Mai geplant. (KNA)

15:20 Uhr: Bistum Trier verschiebt Priesterweihe

Das Bistum Trier verschiebt aufgrund der Corona-Krise die für den 30. Mai geplante Weihe von sieben Priesteramtskandidaten. Ein neuer Termin stehe noch nicht fest, teilte Weihbischof Robert Brahm als Regens des Priesterseminars am Donnerstag mit. Die Priesterweihe solle aber "sobald es möglich ist" nachgeholt werden. (KNA)

15:05 Uhr: Arbeiten an Notre-Dame beginnen wieder

Nach einer Pause aufgrund der Coronavirus-Pandemie sollen die Arbeiten an der brandgeschädigten Pariser Kathedrale Notre-Dame wieder aufgenommen werden. Zehn Arbeiter sollen ab Montag (27. April) die Bedingungen für den Neustart schaffen, berichtet die Zeitung "Le Figaro" (Donnerstag). Am 4. Mai sollen dann etwa 50 Arbeiter auf die Baustelle zurückkehren; zuletzt arbeiteten 170 Menschen dort.

Notre-Dame gehört zu den ersten historischen Denkmälern in Paris, an denen die Arbeiten wieder aufgenommen wird. Staatspräsident Emmanuel Macron will, dass der Wiederaufbau der Kathedrale 2024 abgeschlossen ist. Mitte April 2019 hatte ein Großbrand Teile des weltbekannten Bauwerks zerstört. (KNA)

14:45 Uhr: Papst spendet zum Namenstag Beatmungsgeräte

Der Papst hat zu seinem Namenstag Beatmungsgeräte und weitere Hilfsmittel an mehrere von der Corona-Pandemie betroffene Länder gespendet. Wie das Portal "Vatican News" (Donnerstag) berichtete, werden die Lieferungen im Namen von Franziskus nach Rumänien, Spanien und Italien verschickt.

Den Angaben zufolge sind neben mehreren Beatmungsgeräten auch Schutzmasken und Schutzbrillen für medizinisches Personal sowie Schutzanzüge für Intensivstationen enthalten. "Dies ist eine Umarmung des Papstes in einer für die ganze Welt schwierigen Situation", so der Almosenbeauftragte des Papstes, Kardinal Konrad Krajewski.

Die katholische Kirche gedenkt am 23. April des heiligen Georg. Nach dem Märtyrer ist auch der Argentinier Jorge Mario Bergoglio benannt, seit 2013 Papst Franziskus. (KNA)

14:20 Uhr: Bistum unterstützt Corona-Hilfsfonds der Uni Münster

Das Bistum Münster hat 45.000 Euro für den Corona-Notfallfonds der Westfälischen Wilhelms-Universität (WWU) gespendet. Mit dem Betrag soll Studenten ausgeholfen werden, die wegen der Krise ihren Nebenjob verloren haben, wie die Diözese am Donnerstag in Münster mitteilte. Mit dem gespendeten Betrag könne 100 Bedürftigen eine einmalige Beihilfe in Höhe von 450 Euro gestellt werden, was etwas mehr als einer Monatsmiete in Münster entspreche. (KNA)

13:40 Uhr: Woelki plant öffentliche Gottesdienste im Kölner Dom ab Mai

Der Kölner Kardinal Rainer Maria Woelki rechnet mit öffentlichen Gottesdiensten im Kölner Dom und den weiteren Kirchen seines Erzbistums ab dem ersten Mai-Wochenende. "Ich gehe davon aus, dass wir am ersten Mai-Wochenende wieder mit öffentlichen Gottesdiensten beginnen können in begrenzter Zahl, abhängig von der Größe des Kirchenraums", sagte Woelki vor Journalisten am Donnerstag in Köln. "Dann müssen wir schauen, dass unsere Seelsorger zusätzlich Gottesdienste anbieten, wenn der Bedarf da ist."

Das Erzbistum plane gegenwärtig, wie Gottesdienste mit Gemeinden aussehen könnten, erklärte Woelki. "Wir werden uns natürlich daran halten, dass das oberste Gebot ist, dass die Menschen gesund bleiben." Deshalb werde es Auflagen geben, wie etwa zwei Meter Abstand zwischen den Gläubigen. Außerdem solle nur ein Priester die Messfeier halten. Vor der Kommunionausteilung solle es möglich sein, die Hände zu desinfizieren.

Um die Ausbreitung des Coronavirus einzudämmen, haben die christlichen Kirchen sowie jüdische und muslimische Gemeinden in Nordrhein-Westfalen religiöse Zusammenkünfte untersagt. Vergangene Woche besprach Woelki als Vertreter der katholischen Kirche mit NRW-Ministerpräsident Armin Laschet (CDU) das weitere Vorgehen in der Corona-Krise. Die Teilnehmer, zu denen auch Vertreter der anderen Religionsgemeinschaften zählten, erklärten nach dem Gespräch, dass die Einschränkungen des religiösen Lebens unter Auflagen so schnell wie möglich gelockert werden sollen. Ein konkreter Termin wurde jedoch nicht genannt. (KNA)

13:25 Uhr: Jesuiten-Senioren: Dritter Corona-Todesfall

Die Seniorenkommunität der Jesuiten in Unterhaching bei München hat im April bereits drei mit dem Coronavirus infizierte Mitglieder verloren. Am Donnerstag vermeldete die deutsche Ordensprovinz den Tod von Pater Siegfried Feige. Der Pater wurde 87 Jahre alt. Die Kommunität befindet sich in einem katholischen Altenheim und hatte 14 Mitglieder. Nach Ordensangaben sind derzeit noch zwei weitere jesuitische Bewohner nachweislich infiziert. Zumindest bei einem der drei Verstorbenen sei das Virus wohl nicht für den Tod ursächlich, sondern ein nächtlicher Sturz.

Pater Feige stammte aus Schlesien und wurde von dort mit seiner Familie 1947 vertrieben. 1955 trat er nach dem Abitur in die Gesellschaft Jesu ein und wurde nach Studien in Deutschland und England 1963 in Berlin zum Priester geweiht. Er wirkte an verschiedenen Orten als Seelsorger, Therapeut und Lebensberater. Im März 2019 zog er aus gesundheitlichen Gründen in die Seniorengemeinschaft der Jesuiten nach Unterhaching. (KNA)

13 Uhr: Vatikan verschiebt weiteres Großtreffen wegen Corona

Nach dem katholischen Weltfamilientreffen und dem Weltjugendtag hat der Vatikan nun auch den Eucharistischen Weltkongress wegen der Corona-Pandemie vertagt. Die ursprünglich für den 13. bis 20. September in Budapest geplante Großveranstaltung solle jetzt im September 2021 stattfinden, teilte der Vatikan am Donnerstag mit. Das hätten Papst Franziskus und das vatikanische Organisationskomitee entschieden. Zu dem Kongress in der ungarischen Hauptstadt hatten sich nach Veranstalterangaben im März bereits 50.000 Teilnehmer angemeldet. Der Erzbischof von Budapest, Kardinal Peter Erdö, hatte mit der Anwesenheit des Papstes bei der Schlussfeier gerechnet. Die Vorbereitungen des Treffens liefen seit September 2017.

Am Montag hatte der Vatikan mitgeteilt, dass das für Sommer 2021 in Rom geplante Weltfamilientreffen auf Juni 2022 und der Weltjugendtag 2022 in Lissabon auf August 2023 verschoben wird. Man wolle vermeiden, Familien und junge Menschen einer gesundheitlichen Gefahr auszusetzen.

Die von der katholischen Kirche organisierten Eucharistischen Kongresse sollen das Verständnis und die Verehrung der Eucharistie in der Orts- und Weltkirche fördern und vertiefen. Die Weltkongresse werden seit 1881 an wechselnden Orten in zuletzt vierjährigem Abstand durchgeführt. Zuletzt war Cebu auf den Philippinen 2016 Gastgeber. In Budapest tagte der Weltkongress bereits 1938. (KNA)

12:55 Uhr: Corona-Kabinett will über Rahmenplan zu Gottesdiensten beraten

Das Corona-Kabinett will am Montag auch über einen Rahmenplan zu Vereinbarungen über Gottesdienste beraten. Das sagte ein Sprecher des Bundesinnenministeriums auf Anfrage am Donnerstag in Berlin. Bis zum vergangenen Mittwoch seien insgesamt 15 Konzepte von Religionsgemeinschaften eingegangen, die aufzeigten, wie Gottesdienste unter strengen Auflagen stattfinden könnten. Diese Konzepte seien "eine ausgesprochen gute Grundlage" für die Erstellung des Rahmenplans, so der Sprecher. Die Deutsche Bischofskonferenz hat ihre Empfehlungen auf ihrer Homepage veröffentlicht.

Den Angaben zufolge soll der Rahmenplan am Freitag mit den Chefs der Staatskanzleien abgestimmt und gegebenenfalls modifiziert werden. Am 29. April soll dann der Rahmenplan ein Thema in der Ministerpräsidentenkonferenz sein. Einen Tag später kommen Bund und Länder wieder zusammen. Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) will dann mit Blick auf die Corona-Krise Ergebnisse der Konferenz und möglicherweise weitere Lockerungen mitteilen. Der Rahmenplan beinhaltet Empfehlungen. Die Entscheidung, ob und wie Gottesdienste stattfinden, liegt bei den Bundesländern, teilweise liegen dort schon entsprechende Richtlinien vor. (KNA)

12:30 Uhr: Italien will Trauerfeiern mit Angehörigen wieder zulassen

Italiens Innenministerin Luciana Lamorgese will sich für eine baldige Wiederzulassung von Begräbnisfeiern mit Angehörigen einsetzen. Es sei "menschlich nicht erträglich, unzählige Familien, die von einem Trauerfall betroffen sind, von Bestattungsfeiern abzuhalten", sagte Lamorgese der italienischen Zeitung "Avvenire" (Donnerstag). Sie werde der Regierung im Zuge einer "schrittweisen Öffnung" einen entsprechenden Schritt vorschlagen. Allerdings seien die Teilnehmer auf die engsten Angehörigen zu beschränken und Abstandsregeln einzuhalten.

Mit Blick auf das allgemeine Verbot öffentlicher Gottesdienste sagte Lamorgese, angesichts der "teilweisen Verbesserung der sanitären Lage" prüfe die Regierung in Rom Maßnahmen, die eine breitere Ausübung der Kultfreiheit zuließen. Konkreter wurde die Ministerin nicht. In Italien sollen ab dem 4. Mai die strengen Beschränkungen des öffentlichen Lebens wegen der Corona-Pandemie gelockert werden. Die Italienische Bischofskonferenz wollte der Regierung Vorschläge unterbreiten, wie das kirchliche Leben wieder aufgenommen werden kann. (KNA)

12:15 Uhr: Theologe: "Hauskirche"-Erfahrungen aus Corona-Zeit mitnehmen

Die derzeitige Kreativität in der Pfarrseelsorge sollte nach Wunsch des Pastoraltheologen Johann Pock die Zeit der Corona-Pandemie überdauern. Im Interview der Linzer "KirchenZeitung" (Donnerstag) sprach der Professor der Universität Wien von vielen positiven Erfahrungen der "Hauskirche". Etwa im Bereich der Digitalisierung sei kirchlicherseits in den vergangenen Wochen viel geschehen: "Vielleicht bekommen manche, die man über die bisherigen Aktivitäten nicht erreichen konnte, einen neuen Bezug zur Religion", so der Theologe.

Zu den positiven Erfahrungen zählt Pock auch das vielfältige Engagement von Laien. Ohne sie werde sich auch das langsame Wiederaufnehmen des pfarrlichen Lebens nicht organisieren lassen. Das Nachholen der vielen verschobenen Ereignisse könne am ehesten "durch ein Aufteilen auf verschiedene Schultern und im Abgeben von Kompetenzen" geschehen. So könnten Pfarrer vom Bischof beauftragt werden zu firmen - oder Laien für die "eine oder andere Feier", schlägt der Theologe vor, der selbst Priester ist. Die derzeitigen Erfahrungen aus der "Hauskirche" seien dafür wertvoll. Positiv hebt Pock auch hervor, dass man derzeit stärker als sonst auf die Nachbarn schaue. Das könne zu einer neuen Wertschätzung dem anderen gegenüber führen. Auch in diesem Sinne hätten in der Osterzeit viele Pfarreien etwa durch Anrufaktionen bewusst den Kontakt zu den Menschen gesucht. "Da merken die Menschen, dass die Kirche sie nicht alleine lässt", so Pock.

Der Dekan der Wiener Katholisch-Theologischen Fakultät ist auch Mitinitiator eines Corona-Blogs. Ziel ist nach eigenen Worten, als Theologen "dazu bei(zu)tragen, dass die globale Corona-Krise zu einem Lernort für eine bessere Zukunft in Kirche, Gesellschaft und Bildung wird". (KNA)

12 Uhr: Umfrage: Die meisten Deutschen haben Ostermessen nicht vermisst

Die meisten Deutschen haben an Ostern wegen der abgesagten öffentlichen Gottesdienste offenbar nichts vermisst: Das geht aus einer am Donnerstag veröffentlichten repräsentativen Umfrage des Erfurter Meinungsforschungsinstituts "INSA Consulere" im Auftrag der katholischen Wochenzeitung "Die Tagespost" hervor. Die vorgelegte Aussage "Das Osterfest 2020 ohne Vor-Ort-Gottesdienst war für mich kein richtiges Fest" hätten 61 Prozent verneint und nur 19 Prozent mit Ja beantwortet.

Von den katholischen Befragten hätten 29 Prozent angegeben, dass Ostern für sie dieses Jahr ohne öffentliche Gottesdienste kein richtiges Fest gewesen sei, von den befragten Protestanten hätten dies 24 Prozent so gesehen. Mit einem Anteil von 39 Prozent hätten Befragte mit freikirchlichem Hintergrund am stärksten bedauernd auf den Ausfall der Festgottesdienste reagiert. Generell hätten Älteren die Gottesdienste mehr gefehlt als Jüngeren.

Für die Erhebung waren den Angaben zufolge 2.054 erwachsene Personen zwischen dem 17. und dem 20. April befragt worden. (KNA)

11:50 Uhr: Umweltbischof unterstützt Online-Streik von "Fridays for Future"

Der deutsche katholische Umweltbischof Rolf Lohmann begrüßt die geplante globale Online-Demo von "Fridays for Future" am Freitag. "Es ist wichtig, auch während der Corona-Krise deutlich zu machen, dass die Rettung der Umwelt und damit die Bewahrung der Schöpfung nach wie vor auf der Agenda stehen", erklärte der Münsteraner Weihbischof am Donnerstag in Xanten. Da große Demonstrationen wegen der Kontaktbeschränkungen derzeit nicht möglich sind, hatte die Bewegung zu einem digitalen Klima-Streik aufgerufen.

Laut Lohmann haben die Erfahrungen mit der Pandemie in den vergangenen Wochen gezeigt, wie wichtig eine weltweite Solidarität zwischen den Menschen ist. Diese dürfe aber nach der Corona-Krise nicht im Sande verlaufen, sondern müsse auch langfristig für den gemeinsamen Klimaschutz gelten.

So habe sich gezeigt, dass auch im Beruf mit Home-Office-Regelungen viele Autofahrten vermieden werden könnten, so der Bischof. "Und viele Besprechungen können nun doch per Videochat geführt werden, ohne dass einzelne Mitarbeiter dazu extra eingeflogen werden müssen." Dieses Verhalten müsse auch nach der Krise Schule machen. (KNA)

11:40 Uhr: Kardinal Marx feiert Gottesdienst für Kinder und Familien

Der nächste Sonntagsgottesdienst mit Kardinal Reinhard Marx aus dem Münchner Liebfrauendom richtet sich speziell an Kinder, die in diesen Tagen Erstkommunion gefeiert hätten. Er wird ab 10 Uhr live per Videostream übertragen. In einem Einladungsbrief wendet sich der Erzbischof von München und Freising schon vorab an die Kinder und ihre Familien mit den Worten: "Schon viele Wochen hat sich Ihr Kommunionkind gemeinsam mit Ihnen vorbereitet, ehe die Pandemie alles veränderte." Er wünsche sich sehr, dass die Feier, sobald es soweit sei, für die Kinder und alle ein "großes Fest der Glaubens" sein werde.

Zugleich betont der Kardinal in dem Schreiben seinen "großen Respekt vor den Herausforderungen", vor denen Familien in diesen Wochen stünden. Dazu gehörten Homeschooling, die geschlossenen Kindertageseinrichtungen und die Heimarbeit. Möglicherweise gehöre auch noch die Sorge um kranke oder ältere Angehörige dazu. Gleichzeitig unterstrich er die Aufgabe der Kirche, weiter für die Menschen da zu sein und mit ihnen, teils auch auf neuen Wegen, in Kontakt zu bleiben.

Durch den Gottesdienst am Sonntag will Marx eigenen Worten zufolge "ein Zeichen setzen, dass ich mit Ihnen auf dem Weg bin". Mit Liedern, die an das Motto der diesjährigen Kommunionvorbereitung unter dem Motto "Jesus, erzähl uns von Gott!" angelehnt seien, werde der Gottesdienst musikalisch unter der Leitung von Domkapellmeisterin Lucia Hilz gestaltet. (KNA)

11:30 Uhr: Osnabrück: Keine Erstkommunionfeiern und Wallfahrten bis Ende August

In den rund 200 Pfarrgemeinden des Bistums Osnabrück finden aufgrund der Coronakrise vorerst bis Ende August keine Erstkommunionfeiern und Firmungen statt. Darüber hinaus seien im Bistum auch alle Wallfahrten bis einschließlich August abgesagt, teilte die Diözese am Donnerstag mit. Das betreffe unter anderem die Familienwallfahrt nach Wietmarschen (Grafschaft Bentheim) im Mai, die Männerwallfahrt nach Rulle (Landkreis Osnabrück) im Juni, die Telgter Wallfahrt im Juli und die Mariä-Himmelfahrt-Wallfahrt nach Clemenswerth (Landkreis Emsland) im August. (tmg)

11 Uhr: Seelsorger: "Knallharte Existenzängste" unter Schaustellern

Mit der Absage des Oktoberfestes in München breiten sich nach Beobachtung des evangelischen Schausteller-Seelsorgers Torsten Heinrich in der Szene "knallharte Existenzängste" aus. "Das Wahrzeichen aller Volksfeste findet nicht statt - da gibt es die Befürchtung, dass auch alle anderen Volksfeste in diesem Jahr abgesagt werden", sagte Heinrich dem Evangelischen Pressedienst (epd). "Ich habe jeden Tag Anrufe, in denen mir Familien echte Notsituationen schildern, weil kein Geld mehr da ist." Heinrich (57) ist seit sechs Jahren im Auftrag der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD) bundesweit als Zirkus- und Schausteller-Seelsorger unterwegs.

Nachdem überall schon die Frühlingsfeste gestrichen worden seien, um die Corona-Pandemie einzudämmen, sei die Münchner Entscheidung nun "ein Tiefschlag", sagte Heinrich. "Die letzten Einnahmen hatten die Schausteller auf den Weihnachtsmärkten, jetzt sollte die Saison losgehen, erstes Geld reinkommen, alles war startklar." Schon seien vielerorts die letzten Rücklagen aufgebraucht. "Die Einnahmen sind auf null - und das geht jetzt in eine unheimliche Länge." Angesichts teils riesiger Kredite für die Fahrgeschäfte fragten sich viele Familien, wie lange Händler und Banken noch still hielten. "Prinzipiell sind die Schausteller keine Miesepeter, sondern erfinderische Optimisten", betonte Heinrich. So hätten die Schausteller zu Beginn der Krise Zugmaschinen, Toilettenwagen, Absperrzäune und Kranwagen unter anderem dem Technischen Hilfswerk zur Unterstützung angeboten. Mancherorts seien sie mit ihren großen mechanischen Orgeln vor Altenheime gefahren, "um mit gebotenem Abstand das zu tun, was sie gerne tun: den Leuten eine Freude bereiten".

Doch nun seien viele geschockt. Heinrich sagte, er unterstütze unter anderem bei Online-Anträgen für Liquiditätshilfen und in Einzelfällen mit Geld aus einem Notfonds der Schausteller-Seelsorge, um Lebensmittel zu kaufen. Die Schausteller warnten davor, die Absage des Oktoberfestes vorschnell als Indikator für alle anderen Feste zu nehmen. "Sie fordern, dass die Politik abwartet, wie sich die Krise entwickelt und mit Blick auf die Volksfeste auf Sicht fährt." Auf jeden Fall müsse die staatliche Unterstützung ausgeweitet werden, um viele Familien vor dem Ruin zu bewahren. "Die Volksfeste sind ein ganz besonderer Teil der deutschen Kultur", bekräftigte Heinrich. "Und jetzt ist die Gefahr groß, dass diese Kultur sehr stark beschädigt wird, wenn der Staat nicht noch einmal nachlegt, was finanzielle Hilfen angeht." Zur Gemeinde der evangelischen Zirkus- und Schausteller-Seelsorge zählen bundesweit etwa 23.000 Schausteller, Artisten und auch Puppenspieler. Es gibt etwa 5.000 Schaustellerfamilien, außerdem noch 300 kleine Familien-Zirkusse, dazu noch Puppenbühnen. Der Deutsche Schaustellerbund geht von jährlich bundesweit etwa 10.000 kleineren und größeren Volksfesten aus. Viele davon haben ihren Ursprung in Kirchweih-Festen. (epd)

10:30 Uhr: Meier: Alte nicht coronabedingt vom Gottesdienst ausschließen

Der ernannte Augsburger Bischof Bertram Meier warnt hinsichtlich der Wiederaufnahme öffentlicher Gottesdienste vor dem Ausschluss von Senioren. "Es muss schon noch die nötige Eigenverantwortung gewahrt bleiben. Corona darf unsere alten Menschen - gerade in der religiösen Praxis, die für sie wichtig ist - nicht entmündigen", sagte Meier der "Katholischen SonntagsZeitung" für das Bistum Augsburg (Wochenende). Es brauche klare Regeln für den Kommunionempfang, aber keine "kleinteilige 'Corona-Kasuistik'", so Meier. Die Kirche sei keine Zwei-Klassen-Gesellschaft.

Meier betonte, die Rückkehr zu öffentlichen Gottesdiensten werde nur in kleinen Schritten und unter Beachtung von Schutzmaßnahmen gelingen. "Ich möchte nicht, dass ein Gottesdienst im Bistum Augsburg als 'Corona-Schleuder' negative Schlagzeilen macht. Das schadet uns und der ganzen Kirche." Weiter sagte der künftige Bischof: "Was mir nicht gefällt, ist der Zungenschlag vom Gottesdienstverbot. Gottesdienste in Familien, als Ehepaar waren nie verboten. Laien können auch allein beten."

Es passe nicht zu Christen, nicht warten zu können, fügte Meier an. "Das beginnt im Advent, wo es sich auch in der Kirche eingebürgert hat, den ganzen Dezember schon Weihnachten zu feiern." Meier ergänzte: "Wir sind in diesen Wochen in einer Art österlichem Advent." Viele Menschen hungerten nach dem Brot des Lebens in der Hostie. "Aber sie werden nicht verhungern, wenn sie momentan warten müssen." Es gebe viele andere Möglichkeiten geistlicher Nahrung: etwa die Bibellektüre und "nicht zuletzt das 'Sakrament' des Nächsten, dem wir in diesen Wochen intensiv begegnen können". (KNA)

10 Uhr: Renovabis hilft der Ukraine in Corona-Pandemie mit 50.000 Euro

Das Osteuropahilfswerk Renovabis unterstützt seine ukrainischen Projektpartner in der Corona-Krise mit einer Soforthilfe von 50.000 Euro. Das gab die Solidaritätsaktion der deutschen Katholiken mit Mittel- und Osteuropa am Donnerstag in Freising bekannt. Nach den Worten von Hauptgeschäftsführer Christian Hartl ist die Lage in dem Land zuletzt noch unübersichtlicher geworden. Die Menschen litten an den anhaltenden kriegerischen Auseinandersetzungen im Osten und nun zusätzlich unter Corona.

Wie die meisten ehemals kommunistischen Staaten verfüge die Ukraine über kein gutes Gesundheitssystem, erinnerte Hartl. Auch gebe es keine soziale Abfederung. Die Pandemie drohe das Land in seiner Entwicklung nochmals zurück zu werfen. Deshalb sei finanzielle, aber auch ideelle Solidarität gefordert. Die Ukraine ist Beispielland für die diesjährige Pfingstaktion des Hilfswerks. Diese steht unter dem Motto "Selig, die Frieden stiften". Ein Betrag von 10.000 Euro kommt den Angaben zufolge der Patriarchalkurie der Ukrainisch Griechisch-Katholischen Kirche in Kiew zugute. Mit dem Geld können 100 Ärzte und Krankenschwestern für einen Monat untergebracht und verpflegt werden. Dabei geht es um die Belegschaft einer Intensiv- oder Infektionsstation eines Krankenhauses. Die Kräfte seien im Zusammenhang mit der Covid-19-Pandemie im Einsatz, hieß es.

Weitere 19.800 Euro erhalte die Erzeparchie Ivano-Frankivsk für eine medizinische Online-Beratung chronisch kranker älterer und bedürftiger Menschen. Im Priesterseminar sei zudem geplant, für zwei Monate 53 Ärzte und Krankenschwestern unterzubringen. 14.800 Euro wiederum dienten in den kommenden zwei Monaten der täglichen Mittagsverpflegung von 120 älteren und bedürftigen Menschen, die wegen der Pandemie ihre Wohnungen nicht verlassen könnten. Seit dem 17. März verzeichnet Renovabis eigenen Angaben zufolge eine wachsende Nachfrage aus den Partnerländern nach Unterstützung. Bis zum 22. April seien bereits insgesamt 300.000 Euro an Nothilfe zur Verfügung gestellt worden. Da die Pfingstgottesdienste dieses Jahr vermutlich nur im kleinen Rahmen gefeiert werden können, bittet das Hilfswerk um Online-Spenden. (KNA)

9:30 Uhr: Papst betet für Familien in Finanznot

Der Papst hat in seiner Frühmesse am Donnerstag für Familien gebetet, die wegen der Corona-Krise in Finanznot geraten sind. Einige von ihnen seien sogar in die Fänge von Wucherern geraten, sagte er in der Kapelle von Santa Marta im Vatikan. Das Kirchenoberhaupt sprach von einer "sozialen Pandemie".

Es gebe Tagelöhner, die illegal arbeiten müssten, um ihre Familien zu ernähren. "Und dann nehmen die Wucherer noch das wenige, was diese Familien haben", kritisierte der Papst. Er forderte die Gläubigen auf: "Lasst uns für diese Familien beten, für die vielen Kinder in diesen Familien, für die Würde dieser Familien. Und lasst uns auch für Wucherer beten. Möge der Herr ihre Herzen berühren."

Die Frühmessen in der Corona-Krise widmet Franziskus meist bestimmten Personengruppen, die sich um die Kranken kümmern oder selbst vom Virus betroffen sind. (KNA)

9 Uhr: Festival Europäische Kirchenmusik findet nicht wie geplant statt

Das diesjährige 32. Festival Europäische Kirchenmusik in Schwäbisch Gmünd wird wegen der Corona-Pandemie "nicht in der geplanten Form" stattfinden. Diese Entscheidung trafen die Stadtverwaltung und die Festivalleitung in Absprache mit dem Gemeinderat, wie die Veranstalter am Mittwochabend in Schwäbisch Gmünd mitteilten. Das Festival war vom 15. Juli bis 9. August geplant.

"Schweren Herzens können wir die für diesen Sommer angekündigten Live-Erlebnisse nicht wie geplant realisieren, daher wird das Programm 2020 nach Möglichkeit in den nächsten Jahren nachgeholt", betonte Oberbürgermeister Richard Arnold (CDU). "Die Gesundheit aller hat höchste Priorität."

Zusammen mit Intendant Klaus Stemmler sieht Arnold die aktuelle Situation aber auch als Chance: "In dieser besonderen Zeit, die uns persönlich und als Gesellschaft bewegt, wird das Festival zum Thema 'Ich & Wir' im Juli und August dennoch präsent sein", kündigte er an. Mit Sonderaktionen, darunter eine Stadtglockenmusik, und "musikalischen Überraschungen" wolle man in Schwäbisch Gmünd "hoffnungsvolle Zeichen setzen". Im Austausch mit dem Festival-Direktorium, dem Festival-Freundeskreis und den Gmünder Kirchen habe man bereits Ideen gesammelt. Nähere Informationen dazu würden noch mitgeteilt, hieß es. (KNA)

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